Seine Hände in Unschuld waschen, jemanden aufs Kreuz legen, ein schweres Kreuz tragen müssen… Redewendungen dieser Art gibt es heute zahlreich.
Seltener ist man sich deren Ursprungs bewusst. Menschen leiden, wenn ihr Leben „durchkreuzt“ wird, wenn sie ein Kreuz zu packen haben; Krankheit, Unfall, Katastrophen, der furchtbare Flugzeugabsturz – vieles wirft Menschen aus der Bahn.
Am Samstag vor Palmsonntag trafen sich die Kolpingsfamilien Rheine-Emstor und Rheine-Zentral, traditionell zu einer gemeinsamen Kreuzweg-Meditation.
Einige Mitglieder der Kolpingsfamilie Rheine-Zentral haben eine zeitgemäße Kreuzwegandacht vorbereitet und mit dem neuen Kolumbarium (ehemalige Pfarrkirche St. Michael) eine würdige Umgebung gefunden, um sich mit Gebeten und passenden Gesängen des Themas anzunehmen.
Über 60 Personen haben über Leben und Sterben, über Verlassen werden und ausgegrenzt sein, über Ängste und Schwierigkeiten nachgedacht und mit der Betrachtung des Leidensweges Jesu sich heutiges Leid vor Augen geführt und eigene Wege der Bewältigung überlegt.
Im Anschluss hatten dann alle die Möglichkeit, beim Kaffee im Michaelzentrum sich auszutauschen, währenddessen Herr Reckers, Ehrenamtlicher am Kolumbarium, viele Fragen aus der Gruppe beantwortete und zu einem abschließenden, interessanten Rundgang durch diesen neuen, sehr ästhetischen Bestattungsort einlud.
Im Übrigen ist das Kolumbarium – wie ein Friedhof – tagsüber öffentlich zugänglich und für Trauernde oder Entmutigte ein Ort, um zur Ruhe zu kommen und gedanklich neue Wege zu gehen.